Eine kleine Wichtelgeschichte zur Wichteltür

Der kleine Wichtel Snö wird in diesem Jahr zu ersten Mal mit seiner Wichteltür bei einer Menschenfamilie einziehen. Da ist er natürlich ganz schön aufgeregt. Was er dabei erlebt, erzählen wir in der folgenden Wichtelgeschichte.

Die Geschichte kann am Abend bevor der Wichtel bei euch einzieht als Gute-Nacht-Geschichte vorgelesen werden. Die Erzählung endet nämlich damit, dass der kleine Wichtel bei euch Zuhause vor der Tür steht und wartet bis alle eingeschlafen sind. Denn erst dann kann er mit seiner Wichteltür bei euch einziehen.

Wenn die Kinder dann am nächsten Morgen aufwachen, ist der Wichtel eingezogen.

Tipp: Passe die Geschichte an!

Unser Wichtel in der Geschichte heißt Snö. Das ist schwedisch und bedeutet übersetzt Schnee. Ihr könnt den Namen in der Geschichte einfach austauschen. Je nachdem wie euer Wichtel heißt, der in der Weihnachtszeit bei euch wohnen wird.

Am Ende der Geschichte könnt ihr auch euren Familiennamen und Wohnort einfügen und die Beschreibung des Gebäudes auf eure Wohnung/euer Haus anpassen. Dann wird die Geschichte noch ansprechender für eure Kinder.

Hier kommt also die Geschichte vom kleinen Wichtel Snö:

Wichtel Snö reist zu den Menschen

„Weihnachtsschmuck muss ich einpacken, … und mein schönstes Briefpapier“, murmelt Snö vor sich hin. „Und dann natürlich noch die Wichteltür. Die muss auf jeden Fall mit.“

Der kleine Wichtel namens Snö läuft mit einer langen Liste durch sein Zimmer und packt eifrig seine Sachen. Denn er wird heute auf eine große Reise gehen. Die erste Reise in seinem Leben.

Snö hat nämlich gerade die Wichtelschule beendet. Das heißt, er darf in diesem Jahr zum ersten Mal bei einer Menschenfamilie einziehen und ihnen bei den Weihnachtsvorbereitungen helfen.

In der Adventszeit gibt es nämlich viel zu tun: Das Haus schmücken, Plätzchen backen, einen Weihnachtsbaum aufstellen und natürlich die Geschenke einpacken.

All das hat Snö in der Wichtelschule gelernt. Na ja das meiste davon, wenn man es genau nimmt. Manchmal hat Snö nämlich nicht ganz so gut aufgepasst und lieber mit seinen Freunden Unfug gemacht.

Aber jetzt ist es zu spät. Gleich geht es los.

Snö ist schon ganz aufgeregt als er sein Gepäck vor die Wichtelhöhle schleppt. Schließlich wird er zum ersten Mal mit dem Weihnachtsschlitten fahren. Der fliegende Schlitten vom Weihnachtsmann wird ihn zu seiner Menschenfamilie bringen.

„Pass auf, dass die Menschen dich nicht sehen!“, erinnert ihn seine Mutter mit ernster Miene. „Sonst verlierst du deine magischen Kräfte und musst sofort nach Hause kommen.“

„Und mach nicht so viel Schabernack!“, fügt sie mit erhobenem Zeigefinger hinzu.

„Ja, Mama“, murmelt Snö leise. Er weiß schon, dass die Menschen ihn auf keinen Fall sehen dürfen. Aber das mit dem Schabernack will er sich noch mal überlegen. Schließlich freut er sich schon das ganze Jahr auf die Wichtelstreiche, die er sich mit seinen Freunden ausgedacht hat.

***

Plötzlich erklingen in der Ferne helle Glöckchen.

Da kommt er herangesaust, der Rentierschlitten. Er bleibt genau vor Snö stehen.

Neun Rentiere zählt Snö vor dem großen Schlitten.

Ganz vorne auf dem Schlitten sitzt der Weihnachtsmann und hält die Zügel in den Händen. Hinter ihm entdeckt Snö seine Freunde aus der Schule. Auch sie werden in diesem Jahr zum ersten Mal zu den Menschen reisen.

Snö schiebt seine Sachen hinten auf den Schlitten und klettert dann selbst hinein.

„Jetzt müssen wir aber los!“, ruft der Weihnachtsmann fröhlich. „Morgen ist der 1. Dezember. Die Kinder warten schon auf uns.“

„Mach‘s gut, Mama!“, ruft Snö und winkt seiner Mutter zu.

***

Dann hebt der Schlitten auch schon ab. Sie fliegen hoch hinauf in den Nachthimmel, wo die Sterne funkeln.

Die Reise führt sie zuerst über den schneebedeckten Nordpol und über das Eismeer. Dann fliegen sie über hohe Berge und weite Wälder. Bis schließlich die ersten Häuser am Boden auftauchen.

Sie fliegen vorbei an großen Städten und kleinen Dörfern.

Unterwegs halten sie ein paar Mal bei verschieden Häusern an. Bei jedem Haus steigt ein Wichtel aus.

Irgendwann sitzt nur noch Snö hinten auf dem Schlitten. „Ob der Weihnachtsmann mich vergessen hat? Vielleicht ist gar kein Haus mehr für mich übrig?“, wundert er sich besorgt.

Aber nein, kaum hat er das gedacht, da stoppt der Rentierschlitten auch schon vor einem letzten Haus.

„Wir sind da. Das ist ein ganz besonderes Haus. Weihnachtsstraße 23. Hier wirst du einziehen, Snö“, sagt der Weihnachtsmann mit einem fröhlichen Gesicht.

***

Snö schnappt sich sein Gepäck und klettert vom Schlitten herunter. Dann schaut er sich vorsichtig um. Vor ihm steht ein weißes Haus mit einem roten Dach. Davor ist ein kleiner Garten. In einem Fenster glitzert eine Lichterkette. Das gefällt Snö sehr gut.

„Ein ganz besonderes Haus“, hatte der Weihnachtsmann gesagt.

„Wer hier wohl wohnt?“, fragt sich Snö. Neugierig geht er ein Stückchen näher an die Haustür heran.

Familie Winter steht da an der Tür.

„Winter“, murmelt Snö. Der Name gefällt ihm. „Hoffentlich sind das liebe Menschen, die Familie Winter“, denkt der kleine Wichtel.

„Ob sie wohl auch so gerne Plätzchen backen wie ich?“, fragt er sich. „Vielleicht darf ich ja ein paar probieren.“

Am liebsten würde Snö direkt ins Haus hineingehen und sich umschauen. Aber er muss noch warten. Denn im Haus von Familie Winter brennt noch Licht.

„Gehe niemals in ein Menschenhaus, wenn das Licht noch an ist!“ Das hat Snö in der Wichtelschule gelernt.

Wenn das Licht noch brennt, dann ist im Haus noch jemand wach und könnte ihn sehen. Das ist gar nicht gut. Denn ein Wichtel darf sich niemals den Menschen zeigen. Unter gar keinen Umständen.

Also schleppt der kleine Snö sein Gepäck erst mal hinter einen Busch. Hier wird er abwarten bis die Menschen alle eingeschlafen sind. Dann wird er sich ins Haus schleichen und einen schönen Platz suchen, wo er seine Wichteltür aufstellen kann.


Ihr seid noch wach? Na dann legt euch schnell schlafen, damit der kleine Wichtel sich ins Haus traut.


Unsere Wichtelgeschichte zum Ausdrucken

Hier haben wir die Wichtelgeschichte als Druckversion vorbereitet. Ihr könnt sie kostenlos als PDF abspeichern und ausdrucken. Neben dem Text zum Vorlesen sind auch zwei kleine Ausmalbilder von einem Wichtel enthalten.

Wichtelgeschichte zum Ausdrucken

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