Kasperlegeschichte mit dem Teufel

Die Figur des Teufels ist in vielen Sets mit Kasperlefiguren enthalten. Zum Einsatz kommt der Teufel aber vergleichsweise selten, da man gar nicht so viele Kasperlestücke findet, in denen der Bösewicht mitspielt.

Deshalb haben wir hier ein Stück geschrieben, in dem der Teufel, das Kasperle und weitere Figuren zum Einsatz kommen.

Die Handlung:

Die Großmutter hat einen Schokoladenkuchen für den Seppel gebacken. Das Kasperle soll den Kuchen zum Seppel bringen. Doch am liebsten würde er den leckeren, duftenden Kuchen selbst aufessen. Seine Gewissensbisse halten ihn davon ab. Da taucht der Teufel auf und versucht das Kasperle zu verleiten.

Figuren: Großmutter, Kasperle, Teufel, Seppel

Requisiten: Ein Muffin (als Kuchen)


Ein Kuchen für den Seppel

1. Akt: Kasperle und Großmutter

Kasper: (kommt fröhlich singend auf die Bühne) Tri tra trullala! Tri tra trullala!

(Er entdeckt die Kinder und begrüßt sie) Hallo Kinder!

(Die Kinder begrüßen das Kasperle)

Kasper: Das freut mich aber sehr, dass ihr alle da seid heute! Oh schaut mal, da kommt ja die Großmutter. Hallo Großmutter!

Großmutter: (hält einen Muffin in den Händen) Hallo Kasperle. Gut, dass du da bist. Ich möchte dich um einen Gefallen bitten.

Kasper: Ja, was denn?

Großmutter: Schau mal, ich habe diesen Schokoladenkuchen gebacken. Der ist für den Seppel. Aber ich kann doch nicht mehr so weit laufen. Könntest du den Kuchen zum Seppel bringen?

Kasper: Den Kuchen zum Seppel bringen? Ja, das könnte ich wohl machen.

Großmutter: Aber du musst gut darauf aufpassen und dafür sorgen, dass der Kuchen heil zum Seppel kommt.

Kasper: Ja, Großmutter. Ich gebe dir mein Mega-Super-Ehrenwort! Ich werde den Kuchen sicher zum Seppel bringen.

Großmutter: Da bin ich dir sehr dankbar, Kasperle.

(Die Großmutter reicht dem Kasperle den Muffin-Kuchen)

Großmutter: Machs gut, Kasperle!

Kasper: Machs gut, Großmutter!

(Die Großmutter verlässt die Bühne)

2. Akt: Kasperle und der Teufel

(Das Kasperle bleibt alleine zurück. Er geht mit dem Kuchen in der Hand auf der Bühne hin und her und spricht dabei mit sich selbst.)

Kasper: Der sieht ganz schön lecker aus, der Kuchen. Der ist bestimmt auch lecker. Die Großmutter kann nämlich sehr gut backen.

Kasper: (an die Kinder gerichtet) Sagt mal Kinder, esst ihr auch gerne Kuchen?

(Die Kinder antworten)

Kasper: Ja? Ich esse auch gerne Kuchen. Sehr gerne sogar!

(Kasperle geht weiter auf der Bühne hin und her und spricht zu sich selbst)

Kasper: Ich hab ganz schön Hunger. Aber der Kuchen ist ja für den Seppel. Der hat aber auch ein Glück, dass die Großmutter ihm so einen leckeren Kuchen backt.

Teufel: (ruft mit düsterer Stimme von hinter der Bühne) Wenn du den Kuchen willst, dann iss ihn doch auf.

Kasper: (horcht auf) Was war das? (schaut sich um) Da war doch eine Stimme! Kinder, habt ihr das auch gehört?

Teufel: (aus dem Hintergrund) Nimm dir den Kuchen. Der schmeckt bestimmt lecker!

Kasper: He, wer ist da? Komm heraus und zeig dich!

(Teufel taucht auf)

Kasper: (schreckt zurück und spricht stotternd) Du…. du….. du bist der Teufel.

Teufel: Ja genau. Der bin ich. Der Teufel höchst persönlich.

Kasper: Was willst du von mir?

Teufel: Ich will dir zu deinem Glück verhelfen.

Kasper: Zu meinem Glück?

Teufel: Wenn dich der Kuchen glücklich macht, dann solltest du ihn essen.

Kasper: Aber das geht doch nicht. Der Kuchen ist doch für den Seppel.

Teufel: Warum soll denn der Seppel einen leckeren Kuchen bekommen und du nicht? Findest du das gerecht?

Kasper: (unsicher) Ich weiß nicht. Ich habe es der Großmutter doch versprochen. Mein Mega-Kasper-Ehrenwort habe ich ihr gegeben, dass ich den Kuchen zum Seppel bringe.

Teufel: Die Großmutter ist doch gar nicht hier. Die wird es gar nicht sehen, wenn du den Kuchen aufisst.

Kasper: Ich würde ja schon gerne. Der Kuchen sieht so lecker aus. Aber der Seppel ist doch mein Freund.

Teufel: Ach, wofür brauchst du denn einen Freund, wenn du so einen leckeren Kuchen haben kannst? Jetzt iss den Kuchen schon auf!

Kasper: Aber das wäre doch nicht richtig. Ich habe es versprochen, dass ich den Kuchen zum Seppel bringe und das mache ich jetzt auch.

Teufel: Also dir ist ja wirklich nicht zu helfen, Kasperle. Da hast du so einen tollen Kuchen und dann willst du ihn hergeben. (schüttelt verständnislos den Kopf) Oh, da kommt einer. Da verschwinde ich lieber! (verschwindet schnell hinter der Bühne)

3. Akt: Kasperle und Seppel

(Seppel erscheint auf der Bühne)

Seppel: Hallo Kasperle.

Kasper: Hallo Seppel.

Seppel: Sag mal, was hast du denn da?

Kasper: Das ist ein Schokoladenkuchen. Der ist für dich. Den hat die Großmutter für dich gebacken.

Seppel: (wirft vor Freude die Hände in die Luft) Ein Schokoladenkuchen. Den esse ich am allerliebsten!

Kasper: Ja, hier bitte. Der Kuchen ist für dich, Seppel.

(Kasperle reicht dem Seppel den Muffin)

Seppel: Danke Kasperle. Komm mit, wir gehen.

Kasper: Wohin denn?

Seppel: Na, wir teilen den Kuchen und essen ihn zusammen. Oder denkst du, ich würde den Kuchen ganz alleine aufessen?

Kasper: Ich krieg auch was von dem Kuchen?

Seppel: Aber natürlich! Wir sind doch Freunde.

Kasper: Habt ihr das gehört, Kinder? Ich krieg auch was von dem leckeren Kuchen. Gut, dass ich nicht auf den Teufel gehört habe! Da geh ich mal schnell mit dem Seppel mit. Tschüss Kinder!

(Kasper verlässt winkend hinter dem Seppel die Bühne)


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