Das Monstermädchen und der kleine Geist
In dieser kurzen Monstergeschichte für Kinder kannst du lesen, was passiert, wenn ein Monstermädchen und ein Gespenst sich begegnen.
Eine kleine Geister-Monster-Geschichte
„Ab unter dein Bett“, rief die Mutter. „Es ist längst Schlafenszeit.“
Widerwillig zog die kleine Ukami ihren Schlafanzug über den Kopf. Ukami war ein kleines Monstermädchen und Schlafenszeit mochte sie gar nicht.
„Warum müssen Monster eigentlich unter dem Bett schlafen?“ , beschwerte sich Ukami. „Dort ist es so ungemütlich und eng.“
„Das ist nun mal so. Die Menschen haben Angst vor uns Monstern. Also müssen wir uns verstecken.“
Widerwillig krabbelte das kleine Monstermädchen unter sein Bett und rollte sich dort zum Schlafen zusammen.
***
Sie war schon fast eingeschlafen, da hörte sie plötzlich ein ungewöhnliches Geräusch. „Huuuu“ klang es aus der anderen Ecke des Zimmers. Und dann wieder „Huuhuuuu“.
Ukami nahm ihren ganzen Mut zusammen. „Wer ist da?“, fragte sie.
„Ich bin Willi“, antwortete der Eindringling. „Ich bin ein Gespenst und mache gerade meine nächtliche Tour.“
Da bekam Ukami noch mehr Angst. Von Gespenstern hatte sie nichts Gutes gehört. Sie fand sie gruselig. Sie kroch in die hinterste Ecke unter dem Bett und hielt sich ihre Decke vors Gesicht.
Aber nicht nur ihr ging es so. Auch das Gespenst Willi hatte Angst bekommen. Er hatte nicht damit gerechnet, dass da jemand unter dem Bett liegt.
„Wer bist du? Und was machst du da unter dem Bett?“ , fragte er ängstlich.
„Ich bin Ukami. Und ich bin ein Hausmonster“, bekam er als Antwort.
Als er das Wort Monster hörte, flog Willi mit einem Zug an die Zimmerdecke und versteckte sich hinter der großen Lampe.
„Das ist mein Bett und darunter schlafe ich. So machen wir Monster das nun mal“, erklärte Ukami.
„Komm raus aus deinem Versteck, damit ich dich sehen kann“, forderte Willi.
„Du zuerst“, antwortete das kleine Monstermädchen.
„Woher weiß ich, dass du mich nicht aufrisst?“, fragte Willi.
„Siehst du!“, schnaubte Ukami beleidigt. „Genau deshalb muss ich unter dem Bett schlafen. Weil jeder denkt Monster sind böse und gemein. Deshalb habe ich auch keine Freunde.“
„So war es ja nicht gemeint“, entschuldigte sich das Gespenst. „Mir geht es doch auch so. Wenn die Leute mich in meinem weißen Geisterumhang sehen, rennen sie direkt weg. Dabei würde ich niemals auch nur einer Fliege etwas zuleide tun.“
„Ich hab eine Idee“, sagte Ukami. „Wir zählen bis drei und auf drei kommt jeder aus seinem Versteck.“
„Abgemacht.“ sagte Willi. Aber ein bisschen aufgeregt war er schon. Schließlich hatte er es noch nie mit einem Monster zu tun gehabt.
Sie begannen zu zählen: „Eins … zwei … drei.“
„Plopp!“ machte es. Willi war von der Lampe runter gehüpft und zupfte seinen schneeweißen Geisterumhang zurecht.
Ukami schlüpfte unter dem Bett hervor und musste sich erst mal ausstrecken.
„Nein, Du hast versprochen, dass du mir nichts tust!“, rief Willi.
„Keine Angst.“ sagte Ukami amüsiert. „Ich habe mich doch nur gestreckt. Meine Mutter besteht darauf, dass ich unter dem Bett schlafe. Aber da ist es so ungemütlich.“
„Ach so“, Da war Willi aber erleichtert. Er kannte das nur zu gut. „Ich muss tagsüber immer in den Schrank klettern. Damit die Menschenkinder mich nicht sehen. Die haben nämlich fürchterliche Angst vor mir.“
Sie standen im Zimmer und schauten sich neugierig an.
„Du bist ja gar nicht hässlich.“ bemerkte Willi verwundert.
„Warum soll ich denn hässlich sein?“ fragte Ukami.
„Ich dachte alle Monster sind hässlich.“
„Das ist doch Unsinn.“ Ukmai schüttelte den Kopf. „Wie viele Monster kennst du denn?“
„Bis jetzt noch keines“, gab das kleine Gespenst ehrlich zu.
„Na, jetzt kennst du eins. Mich!“ Ukami lachte.
„Sind alle Monster so wie du?“, wollte Willi wissen.
„Naja, es gibt schon auch scheußliche Monster. Mit Glubschaugen und krummen Beinen und so. Aber wir Hausmonster sind alle ganz lieb. Vor allem die, die in den Kinderzimmern leben. Das sind die liebsten. Wir müssen ja auf die Kinder aufpassen. Aber die meisten wissen das nicht. Deshalb bin ich immer alleine. Keiner will mit einem Monster befreundet sein.“
„Ich könnte doch dein Freund sein“, meinte Willi. „Du siehst wirklich ganz lieb aus. Ich habe keine Angst mehr vor dir.“
„Wow, du meinst, ich hätte dann ein richtiges Gespenst als Freund?“ , fragte Ukami.
„Ja, natürlich bin ich ein richtiges Gespenst!“, versicherte Will und schwebte als Beweis einen Meter hoch über dem Boden.
Ukami war begeistert. „Einverstanden!“, sagte sie. „Lass uns Freunde sein.“
Von da waren das Monstermädchen und das kleine Gespenst die dicksten Freunde.
Keine Angst vor Monstern!
Die Geschichte von Ukami und Will ist natürlich erfunden. Monster gibt es nicht wirklich. Es gibt sie nur in der Fantasie. Das heißt du kannst sie dir in Gedanken vorstellen. Aber in echt begegnen kann man ihnen nicht.
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